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Autorenbildjanine

Den Lebensmitteleinzelhandel besser verstehen

Aktualisiert: 14. Apr. 2023

Auf den ersten Blick wirkt der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) durch seine strengen Abläufe und Regeln sicherlich einschüchternd. Das er an diesen festhält, ist bei näherer Betrachtung aber auch verständlich, denn er versorgt über 41 Millionen Haushalte (Stand 2021) in Deutschland mit Produkten des täglichen Lebens. Der Gesamtumsatz im deutschen LEH lag 2021 übrigens bei 149 Mrd. Euro.


Den LEH teilt man in die Vertriebsformate Discounter, Supermarkt, SB-Warenhaus und Fachmärkte ein. Das sind die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Formen:


Discounter

  • Großer Flächenumsatz mit wenig Kosten

  • Schmales und flaches Warensortiment

  • Einfache Warenpräsentation

  • Intensiv genutzte Verkaufsfläche

  • Geringe Verkaufspreise

  • Lebensmittel und Non-Food-Artikel

  • zwischen 2.000 und 3.500 Artikel

  • Bsp.: Aldi, Penny, Netto, Lidl



Supermarkt

  • Verkaufsfläche von mindestens 400 m² und weniger als 1.500 m²

  • Überwiegend Selbstbedienung

  • Lebensmittel und Non-Food-Artikel (Verkaufsfläche max. 25 % der kompletten Fläche)

  • Breiteres Sortiment als Discounter

  • In größeren Märkten oft Sortimentsschwerpunkte (Wein, Wurst- und Fleisch, Käse, etc.)

  • Hochwertige Warenpräsentation

  • zwischen 7.000 und 12.000 Artikel

  • Bsp.: Edeka, Rewe



SB-Warenhaus

  • Verkaufsfläche von mindestens 5.000 m²

  • Umfassendes Sortiment

  • Überwiegend Selbstbedienung

  • Lebensmittel und Non-Food-Artikel (häufig weitläufig)

  • Große Fachabteilungen (Spielzeug, Bekleidung, Elektronik, etc.)

  • Verkaufsfläche wie im Supermarkt angeordnet

  • Dauerniedrigpreis- bzw. Sonderangebotspolitik, aber Discounterpreise können aufgrund der hohen Grundkosten nicht angeboten werden

  • Bsp.: Kaufland, Globus, E-Center, Marktkauf



Fachmärkte:

  • auf bestimmte Produktgruppen spezialisiert

  • Meist großflächig

  • Breites und tiefes Sortiment

  • Bsp.: dm, Rossmann, Fressnapf, Decathlon


Doch nicht nur in der Größe, der Sortimentsvielfalt und der Preispolitik unterscheiden sich die verschiedenen Vertriebsformen im LEH, auch die Steuerung der verschiedenen Märkte ist unterschiedlich. Einige Handelsketten werden zentral gesteuert und andere wiederum regional. Im Klartext heißt das, es gibt einen Einkäufer, der über die Aufnahme der Produkte für ganz Deutschland entscheidet oder eben mehrere die diese Entscheidung nur für ihre Region treffen.


Der selbstständige Einzelhandel, wie Edeka und REWE, sind noch ein bisschen spezieller, denn hier entscheidet der Marktinhaber, als selbstständiger Kaufmann, selbst darüber ob das Produkt in seinen Regalen steht. Eine regionale Listung bringt hier lediglich den Vorteil mit, dass die Artikeldaten bereits im Kassensystem eingepflegt sind.


Im Sortimentsbereich unterscheidet man zwischen einem sogenannten Muss- und Kann-Sortiment. Das Muss-Sortiment sind Lebensmittel wie Butter, Nudeln, Eier, Milch und Co., also alle Produkte, die für die Grundversorgung wichtig sind. Das Kann-Sortiment umfasst Produkte wie Energydrinks, Weincocktails und Schokoladenfiguren. Für dieses Kann-Sortiment eine Listung zu bekommen ist natürlich die größere Herausforderung, denn der Einkäufer muss davon überzeugt werden.


Hast du noch Fragen? Dann melde dich gern bei uns.

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